In Wiki steht ...
... nicht grundsätzlich und prinzipiell die vollumfängliche Wahrheit zu allem und jedem. Das gilt auch für den Begriff Marketing Automation. Dabei sei hier klargestellt: Weder bei Wikipedia noch bei den sehr ambitionierten Definitionsbeschreibungen der Kollegen von der Fachpresse und Spezialportalen wie contentmanager.de sind die Definitionen falsch. Im Gegenteil – alles, was dort definiert, visualisiert und vermittelt wird, ist richtig und wichtig. Nur scheint es der Komplexität des Handlungsfeldes geschuldet zu sein, dass Marketing Automation oftmals im Online-Marketing verortet wird. Und um „die Nische“ weiter zu vereinfachen, geht die Einschränkung noch weiter: Plötzlich sprechen wir „nur“ noch über E-Mail-Marketing, smarte Messenger-Dialoge per Chatbot und Social Posts in Kombination mit Analytics und CRM. Ach ja – und Inbound natürlich. Das darf auf keinen Fall fehlen.
Warum wird diese Einschränkung scheinbar ungefragt akzeptiert?
Nun ja, vielleicht ist es heimliche PR-Strategie von Hubspot, die System-Kernkompetenz Inbound mit dem hohen Suchanfragepotenzial des Keywords „Marketing Automation“ kontextuell zu verzahnen. Das wäre ein nachvollziehbares Motiv, welches von den lokalen Hubspot-Partneragenturen (als „Fachmeinung“ anerkannt) natürlich in der Fläche für ordentlich Reichweite und Allgemeinakzeptanz sorgt.
Zum Zweiten wäre da die erwähnte Allgemeinverständlichkeit, die Treiber medialer Bedarfserfüllung ist. Will heißen: Es ist natürlich viel einfacher, einen Bedarf für ein simpel zu verstehendes Thema oder einen klar definierten Pain Point auf Adressatenseite zu wecken, als erst mal das große Fass aufzumachen. Wer will sich schon mit zu komplexen Themen auseinandersetzen? Deshalb funktionieren dann auch Blogbeiträge mit verheißungsvollen Benefit-Versprechen wie „Die besten 10 Marketing Automation Tools“, obwohl es diese Liste bei derzeit über 9.000 MarTech-Tool-Anbietern in 6 verschiedenen Basis-Marketingdisziplinen gibt.
Speziallösungen von einzelnen MarTech-Entwicklungsboutiquen sind da noch gar nicht inkludiert.
Richtig babylonisch wird es, wenn die Simplifizierung inkludierte Lösungen abgrenzt.
Wenn unzählige Fachkonsilien anfangen, Sales Automation, CRM und Data Management von der Marketing Automation abzugrenzen, wird es philosophisch in der Terminologie des Marketing Engineerings. Denn spätestens an diesem Punkt stellt sich die Frage, ob es noch zeitgemäß ist, Marketing und Vertrieb als Silos zu trennen. Oder ist es nicht eigentlich so, dass Marketingverantwortliche an Abschlüssen gemessen werden sollten, statt an Fun-Stuff-Metriken wie Erscheinungsbildeinheitlichkeit oder Awareness in der Zielgruppe? Ehrlich reflektiert ist das jedoch der Weg raus aus der Komfortzone des Marketings. Und wer will dieses Evangelium schon gern von der Kanzel predigen, ohne die Gemeinde zu verlieren?
Marketing Automation hilft bei der Lead & Demand Generation:
Online, offline, direkt, über Medien, persönlich, im Bulk, bidirektional wie auch eindirektional – über alle Kanäle und Disziplinen im Marketing hinweg. Das betrifft die Produktion von Werbemitteln (analog wie digital – und keinesfalls ausschließlich E-Mails) genauso wie deren Ausspielung (inklusive dem programmatischen = automatischen Einkauf) über Medien bis hin zum Category Management und der Customer Experience. Marketing Automation kann in all diesen Marketingbereichen wiederkehrende Prozesse automatisieren und somit erhebliche Effizienzsteigerungen bringen. Pragmatisch ausgedrückt: Marketing Automation hilft, „Monkey Work“ zu automatisieren. B2B-Aktivitäten übrigens genauso wie im B2C-Marketing – oder B2B2C oder B2G. Anyway. Marketing-Automatisierung ist keine Frage einzelner Segmente in der Marketing Supply Chain oder einzelner Teil-Operations auf Mikro-Management-Ebene.
Die Definition von Marketing Automation:
Laut Institut für Sales und Marketing Automation (www.ifsma.de) und dem in Deutschland dafür führenden wissenschaftlichen Beirat rund um Prof. Dr. Hannig wird Marketing Automation als „die IT-gestützte Durchführung wiederkehrender Marketingaufgaben mit dem Ziel, die Effizienz von Marketingprozessen und die Effektivität von Marketingentscheidungen zu steigern“ definiert. Quelle: Quelle: https://imis.de/portal/load/fid816191/Was%20ist%20Marketing%20Automation.pdf
Das ist wiederum nah an unserer eingangs erwähnten Basisdefinition der „Automatisierung wiederkehrender Arbeitsprozesse im Marketing“. Aktuell kommt dazu für uns ein weiterer Fachbegriff auf, der im Rahmen der Marketing Automation an Bedeutung gewinnt: das Marketing Engineering. Denn soweit Einigkeit zwischen allen Beteiligten darin besteht, dass Marketing Automation eine softwaregestützte Automatisierung von Marketingprozessen beinhaltet, wird ein dazu fähiger IT-Toolstack nötig sein. Oder einfacher ausgedrückt: Das Marketing bekommt einen eigenen Maschinenraum. Den wiederum zu planen, auf- und auszubauen, ist Sache des Marketing Engineers. Und spätestens, wenn Wiki oder ein Fachmedium demnächst den Marketing Engineer zum verlängerten E-Mail-Marketing-Inbound-Marketeer erklärt, melden wir uns in diesem Blog mit lauter Stimme des Einwandes dazu. Versprochen!
So – und wer meint, dass Blogs schreiben nun so gar nichts mit Marketing Automation zu tun hat, liegt ebenfalls gewaltig falsch. Hier sorgt nämlich Searchmetrics für das SEO-optimierte Inhalte-Design oder einfach ausgedrückt: Dieser Text wurde automatisch auf das Keyword „Marketing Automation“ optimiert. Ferner erhält dieser Blogbeitrag ganz automatisch einen passenden Call-to-Action am Ende, der bei Interaktion den User in einen vollautomatisiert gemanagten Lead Funnel schickt, um ihn zum Kunden zu machen – sofern er ein relevanter Prospect für uns ist. Darin eingeschlossen ist eine Outbound-Call-Automatisierung, ein social-retargeted Advertising im contextual Design auf Template-Basis sowie eine vollständig autarke Produktion von Werbemitteln für unsere haptischen Incentive-Reinsurance-Impulse. Soviel zum babylonischen Wirrwarr und der Komplexität echter Marketing Automation.