Data sticht Empathie
In den guten alten Zeiten, als Werbung noch etwas von der Kunst & Magie des Verkaufens hatte, zählte die Empathie zur Zielgruppe zu den Schlüsselfähigkeiten der Agenturkreativen. Heute jedoch zeigen Daten oftmals, dass wir empathisch auch gern mal falsch liegen. Allein die Beantwortung der Frage nach dem Konsumgut, das Deutsche am häufigsten online bestellen, zeigt relativ schnell, dass Daten oftmals konträr zu unseren angenommenen Erfahrungen sind. Oder hätten Sie auf Kartoffelchips getippt?
KI sticht Empathie
Richtig spannend wird es, wenn Daten und deren Interpretation automatisch im Marketing-Maschinenraum zu einer treffsicheren Zielgruppendefinition werden. Denn nichts ist effizienter in der Auswertung großer Datenbestände als ein Algorithmus, den man mit künstlicher Intelligenz geschickt verknüpft, um eine Zielgruppenidentifikation ohne große Vorabdefinition zu bekommen.
Konkret: Wie wäre es, wenn einem Verkäufer einer Ware datenbasiert potenzielle Käufer dieser Ware geliefert würden? Das geht nicht? Doch, das geht.
Marketing Management Intelligence
Ausgewählte Enterprise-Lösungen an Marketing-Management-Portalen liefern bereits heute sehr valide Zielgruppenidentifikationen auf Basis des Angebots. Die dafür nötigen Datenbestände über Kaufkraft und Medienverhalten sind bei führenden Big-Data-Anbietern abrufbar. Das Ganze, intelligent kombiniert mit den angebotenen Produkten oder Leistungen, führt dann zu einer wirklich treffsicheren Zielgruppendefinition inkl. geografischer Lokalisierung sowie Empfehlungen für den effizientesten Mediamix zur Ansprache.
Die Marketing-Grundschulfrage also, welche Zielgruppe wie angesprochen werden soll, kann heutzutage durch Marketing-Technologie beantwortet werden. Die KI zeigt in einem übersichtlichen Dashboard an, wo und wie viele tatsächlich potenzielle Kunden für ein Produkt anzutreffen sind und auf welchem Kanal diese prospektiven Kunden mit der größten zu erwartenden Konversionsrate angesprochen werden sollten.
Damit wird den guten alten (m)ad men zwar ein weiteres Stück Zauber und Feenstaub genommen – aber die Lücke zwischen angenommener Zielgruppe und tatsächlichen Käufern wird zählbar deutlich kleiner. Ein entscheidender Faktor zur Wettbewerbsfähigkeit, wie schon Kotler und Meffert im Grundstudium Marketing lehrten.
KI ist keine Hexerei
Die entscheidende Frage ist heute also nicht mehr die zwischen Gefühl und Kalkül bei der Definition von Zielgruppen, Personas & Co. Die entscheidende Frage ist eher die nach der richtigen Marketing-Technologie im Marketing-Maschinenraum: Welches Tool kann überhaupt KI-gestützt Zielgruppen definieren und identifizieren? Und was bedeutet das für die Bedienung solch eines Tools – bzw. wie ist solch ein Tool in bereits bestehende oder auch geplante weitere Toolstacks integrierbar? Oder braucht es ein Enterprise-System, das von der KI-gestützten Zielgruppendefinition ausgehend die gesamte Marketing-Supply-Chain automatisiert?
Wer Antworten auf diese Fragen braucht und die richtige MarTech für sein individuelles Geschäftsmodell sucht, ist erst einmal gut beraten, sich einen anbieterneutralen Überblick zu verschaffen. Außerdem hilft strukturiertes, systematisches Process Mining, das den eigentlichen Bedarf und damit die größten Effizienzpotenziale für MarTech verspricht.