Es gibt nur einen Covid-19 Gewinner im Tourismus: Die UNWTO.


Die Pandemie zwingt die weltweite Tourismus Industrie zum Umdenken: So schnell wird nichts mehr so wie es einmal war. Der große Gewinner solch eines Umbruchs heißt UNWTO (United Nations World Tourism Organisation). Denn das Geschäft mit den Staatshilfen für die Nr. 3 Industrie der Welt kommt seit Covid-19 so richtig in Fahrt. Und die Funktionäre der UNWTO spielen bei der Verteilung dieser staatliche Hilfsfonds eine entscheidende Rolle.
 

Wenn Opportunismus Innovation im Keim erstickt.

Die UNWTO ist auf den ersten Blick derzeit ein ziemlich emsiger Laden. Ein #RestartTourism Webinar mit dem Global Tourism Crisis Committee nach dem anderen, täglich medienwirksam inszenierte Lobby-Diskussion über den Sinn von Reisewarnungen und Grenzschließungen und dazu global Start-Up Competitions sowie unzählige „Call for Proposal Pitches“ um den armen Fernreisedestinationen in der dritten Welt auf dem Weg aus der Pandemiekrise zu helfen. So ganz nebenbei wird dazu ein Memorandum of Understanding zum Datenaustausch mit dem größten OTA Player der Welt geschlossen. Damit sichern die Investoren der Tech Giganten auch zukünftig Ihren Innovationsvorsprung und der UNWTO einen weiteren spendablen Sponsor Ihrer ach so selbstlosen Arbeit für und im Namen der Nachhaltigkeit. Das Problem bei all diesen Initiativen und gut gemeinten Projekten ist der Opportunismus, der sich im Hinterzimmer der UNWTO breit gemacht hat. Denn jedes auf den ersten Blick wertvolle UNWTO Projekt wird letztendlich zur Bühne für ein schlecht gespieltes Theaterstück, so wie es kürzlich bei der „Inspiring Africa Branding Challenge“ mehr als deutlich wurde.


Ein Subventions-Theater in drei Akten:

Aufgerufen wurde die weltweite Marketingelite, eine Markenkampagne zu entwickeln, die Gäste nach Afrika bringt. Während der Pandemie und erst recht nach der Pandemie. Teilgenommen haben laut Aussage der UNWTO über 150 Agenturen, Marketingberatungen und notable Kreative. Das Auswahlverfahren für die Finalisten wurde hinter verschlossenen Türen von einer unbekannten Jury mit ebenso unbekannten Bewertungen durchgeführt. Und am Ende wurde ein Gewinner nach einer zweistündigen Eigenlob-Webconference verkündet, der weder selbst zu Wort kam, noch mit einem Wort erklärt wurde. Ein jähes Ende der Beauty Show war den Verantwortlichen scheinbar lieber, als etwaige aufkommende Fragen am Auswahlverfahren beantworten zu müssen.

Denn diesmal war der Hinterzimmer-Entscheid der UNWTO wohl zu offensichtlich: Eine spanische Agentur mit Sitz in Madrid gewinnt die Ausschreibung des Afrika Teams der UNWTO, das zufällig aus mehrheitlich Spaniern besteht und in Madrid sitzt. Damit aber nicht genug: Wer tiefer gräbt, der entdeckt weitere Beweggründe für die von der UNWTO nicht kommentierte Entscheidung: So haben neun von zehn Finalisten dieser Branding Challenge tatsächlich „On-Strategy“ abgeliefert. Kampagnen, die Afrika einzigartig von der „Bucket List“ zur „Must-See-Destination“ positionieren und außerdem einfach und klar Benefits und Selling Propositions an die internationale Reiseklientel senden.

Mein persönlicher Favorit war ein emotional eindrückliches Statement und eine grandios produzierte Einladung von Afrikanern, Ihre Heimat zu besuchen (von der weltweit führenden Agentur für Destinationsmarketing aus New York). 
Nur eine Agentur hingegen hat „Off-Strategy“ eine interne Lobbying-Kampagne geliefert, welche die Tourism Authorities und Governments der 54 afrikanischen Länder adressiert, ihre Tourism-Recovery-Covid19 Etats gemeinsam in einen Topf zu spenden. Einen Topf der vom spanischen Afrika-Team der UNWTO gemeinsam mit einer spanischen Agentur verwaltet werden soll. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
 

Das touristische „New Normal“ wird zum Kolonialismus der Neuzeit. 

Wieder einmal hat es die westliche Wertegesellschaft geschafft afrikanische Länder auszubeuten. Nur wird es immer perfider und trickreicher: UN initiierte Hilfsgelder werden so lange hin und her geschoben, bis die Etats wieder dort zusammenfließen, wo die wohlfeilen Saubermänner und -frauen der westlichen Welt sie unter sich aufteilen können. Sogar international umstrittene Nationen wie der Sudan werden plötzlich aufs Herzlichste begrüßt, wenn es um Spendings für den richtigen Topf geht. Und selbst CNN lässt sich vor den Karren spannen und grinst als „Challenge-Partner“ mit geballter Selbstherrlichkeit in die Webkamera. Als globale Medien-Marke, Journalismus-Instanz und panafrikanischer Broadcast Marktführer wird CNN damit zur Anstandsdame am Tisch der Neuzeit-Kolonialherren.


Wir zahlen UNWTO Beiträge, statt unseren Reisebüros in der Krise zu helfen.

Seien wir realistisch: Ein Blogbeitrag wird weder die UNWTO noch deren sorgsam aufgebautes Old-Boys Netzwerk in die Knie zwingen. Aber wir sollten unsere Außen-, Wirtschafts- und Entwicklungshilfepolitiker sensibilisieren, Beiträge für die UN und damit auch für die UNWTO kritischer zu hinterfragen. In der derzeitigen Lage kriselt es auch direkt vor der Haustür in Deutschland. Veranstalter und Reisebüros kämpfen um ihr Geschäft, während UN Beiträge ungefragt gezahlt und Staatshilfen für unsere heimische Tourismusindustrie mit Argusaugen kontrolliert werden. Und ja – natürlich ist solch eine Argumentation populistisch, nicht minder opportunistisch und bewusst provokant. Aber zum Wachrütteln allemal opportun, oder? Vielleicht regt es ja einen investigativen Reporter bei CNN an, über ein Kehren im eigenen Haus nachzudenken …


Fest steht, dass es an der Zeit ist, Tourismus neu zu denken. Vom Subventionswahn über mutige neue Geschäftsmodelle und nachhaltigem Tourismus in Entwicklungs-Destinationen bis zu dringend nötigen Technologie Innovationen. Wer mutig mit auf solch eine Reise gehen möchte, ist herzlich eingeladen, die Zukunft des Tourismus neu zu formen und den Autor zu kontaktieren:


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Übrigens:
Unter https://travelholics.tourispix.de/98-karma hören Sie den aktuellsten Podcast von Tobias Voigt als Gast bei Travelholics und mehr zur Zukunftsfähigkeit der weltweiten Tourismusbranche.

 


 

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über den autor

TOBIAS VOIGT ist Vorstand und Gesellschafter der markenmut AG. Er zeichnet verantwortlich für das kreative Produkt der Agentur sowie die Marketing Engineering Expertise, welche Tobias Voigt an den Standorten Düsseldorf und Frankfurt auf- und ausbaut. Mit über 25 Jahren Agenturerfahrung reflektiert Tobias nicht nur stetig den Status Quo modernen Marketings, sondern geht auch mit der selbst zugeschriebenen Innovationsfähigkeit der Kreativ- und Beratungs-Branche hart ins Gericht. Im Tagesgeschäft hilft er ausgesuchten Unternehmenslenkern streng nach dem Motto „Mut sticht Mammon“, die Fesseln traditionellen Marketingdenkens abzuschütteln, um neue Wertschöpfungspotenziale und- quellen zu erschließen.

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